Das Museum

Sketch of the archducal chancellery, 1914 (c) Heidi Horten Collection
Architektur



Nach der Entscheidung der Museumsgründung fand im Jahr 2019 ein geladener Wettbewerb national wie international renommierter Architektenbüros statt. the next ENTERprise gingen dabei als Sieger hervor. Ihr Entwurf, der einen stimulierenden Kontrast aus historischen Außenelementen und moderner Innenarchitektur vorschlug, überzeugte Heidi Goëss-Horten.
Das ehemalige erzherzogliche Kanzleigebäude, erbaut 1914, wurde komplett entkernt, um Platz für eine dreigeschossige zentrale Halle mit zwei offenen Plattformen zu schaffen.
Die Architekten griffen dabei dreifach in den bestehenden Ort ein: Zunächst ging es ihnen um die „Verwebung des Grundstücks“: gemeint ist damit, das historische Gebäude und seinen direkten Umraum auf interessante Art und Weise zu verbinden. Bezogen auf das künftige Museumsgebäude hieß dies, den Vorplatz zu begrünen und dort einen Skulpturenpark zu schaffen, in dem BesucherInnen vor oder nach dem Museumsbesuch Platz nehmen können und zur Kontemplation eingeladen werden. Der zweite Eingriff bezieht sich auf den einzigen Einschnitt in die sonst komplett erhaltene bzw. rekonstruierte Fassade – eine Ecke wurde herausgeschnitten, um einen überdachten und verglasten Eingangsbereich zu schaffen, der die Besucher neugierig macht, das Innere des Museums zu entdecken.
Die dritte Intervention bezieht sich auf die komplette Entkernung des Mitteltrakts, um für die Museums-Besucherinnen ein offenes, freies Flanieren zu ermöglichen. In das entkernte Gebäude werden zueinander versetzte, frei schwebende Ausstellungsebenen eingesetzt, die über skulpturale Freitreppen miteinander verbunden sind und den Besucherinnen immer wieder neue Blickwinkel und Sichtachsen, vom Atrium durch das verglaste Dach bis in den Himmel eröffnen. Eine durchgehende Lichtdecke auf allen drei Ausstellungsebenen unterstreicht den schwebenden Charakter der Konstruktion. Darüber hinaus ergänzen klassische Kabinette für kleinere Präsentationen sowie der so genannte Tea Room – ein besonderer Raum, der zum Eintauchen in den Kosmos der Sammlerin einlädt – die Ausstellungsräume. Ein Veranstaltungssaal im Erdgeschoß sowie ein Kinderatelier mit angeschlossener Terrasse im zweiten Obergeschoß verstärken den funktionalen und gleichzeitig eleganten, intimen Charakter des Hauses. Für ein Privatmuseum moderner Kunst wird so ein idealer Rahmen für vielfältige öffentliche Kulturaktivitäten geschaffen.



Ansichten des Museums im Inneren und von Außen
Genese des Museums
In rund 20 Monaten wurde das ehemalige erzherzogliche Kanzleigebäude vom Verwaltungsraum zum State of the Art Museum für die Heidi Horten Collection umgebaut. Sehen Sie die Dokumentation der Bauarbeiten - in 2 Minuten "from raw to ready"!
Museum direkt zwischen Oper und Burggarten
Aus architekturgeschichtlicher Perspektive gesehen befindet sich das heutige Museum Heidi Horten Collection in einem der berühmtesten Baublöcke Wiens, gleich neben der Staatsoper, welcher in historischen Dokumenten oft als „Albrechtsgruppe“ bezeichnet wurde.Tatsächlich kann das Bauprojekt zwischen Opernring und Burggarten als Spiegel der Wiener Stadterweiterung gesehen werden. Neben der Architektur reflektiert auch die soziologische Konstellation der Eigentümer die damals neuen gesellschaftlichen Verhältnisse. Am ältesten Bereich der prachtvollen Ringstraßenzone siedelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts eine Mischung aus Großbürgertum und Aristokratie, Bankiers, Großgrundbesitzern, Bierbrauern und Industriellen an.
Ort und Umfeld des ehemaligen Kanzleigebäudes Erzherzog Friedrichs, welches nach dem Umbau durch the nextENTERprise architects das Museum der Heidi Horten Collection beheimatet, können anhand der Baugeschichte des Opernquartiers beschrieben werden. Vom römischen Gräberfeld über die Stadtbefestigung während der Türkenbelagerungen über die Bauten von Herzog Albert und Marie Christine bis zur Albrecht’schen Reitschule und schließlich dem Bau des Kanzleigebäudes von Erzherzog Friedrich war der Ort um die heutige Oper zentraler Schauplatz von Transformationen des Wiener Stadtbildes und militärischer Auseinandersetzungen.
Der ambitionierte Umbau des ursprünglichen erzherzoglichen Verwaltungsgebäudes in ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst mit dem erlebnisreichen Raum der zentralen Ausstellungshalle kann in die lokale Tradition ambitionierter Kunst- und Kulturbauten wie den Prunkraum der österreichischen Nationalbibliothek eingeordnet werden. Der kunstinspirierte erste Wiener Bezirk wird durch das neue Museum um einen Höhepunkt erweitert und erinnert gleichzeitig in seiner äußeren Erscheinung an die ereignisreiche Baugeschichte eines Bauplatzes in bester Lage.

© Photo Lukas Schaller / © Photo Lukas Schaller
3D Ebenen Plan
Verschaffen Sie sich einen Überblick über das Gebäude und die Museumsräumlichkeiten in unserem 3D Ebenen-Plan
Architektur
Wie das Museum entstanden ist:
Im Jahr 2019 wurde entschieden:
Heidi Goëss-Horten möchte ein eigenes Museum gründen.
Dafür gab es einen Wettbewerb.
Bekannte Architekten aus Österreich und anderen Ländern durften mitmachen.
Das Architekturbüro the next ENTERprise hat den Wettbewerb gewonnen.
Sie hatten eine besondere Idee:
Außen sollte das Gebäude alt und schön bleiben.
Innen sollte alles neu, modern und offen sein.
Diese Idee gefiel Heidi Goëss-Horten sehr.
Das Gebäude und seine Umgestaltung
Das Gebäude war früher ein Kanzleigebäude für Erzherzöge.
Es wurde im Jahr 1914 gebaut.
Für das Museum wurde es vollständig umgebaut.
Das heißt: Alles innen wurde entfernt.
So entstand Platz für eine große Halle über drei Etagen.
Die Architekten haben drei große Veränderungen gemacht:
- Verbindung mit dem Außenbereich:
Der Platz vor dem Gebäude wurde begrünt.
Dort gibt es jetzt einen kleinen Park mit Kunstwerken.
Besucherinnen und Besucher können dort sitzen und sich entspannen. - Ein neuer Eingang:
Eine Ecke der Außenmauer wurde aufgeschnitten.
Dort ist jetzt ein gläserner Eingang.
So sieht man schon von außen: Drinnen gibt es etwas Spannendes zu entdecken. - Ein neues Inneres:
Im Inneren gibt es keine festen Stockwerke mehr.
Stattdessen: Freischwebende Plattformen, auf denen Kunst gezeigt wird.
Diese Ebenen sind durch schöne Treppen verbunden.
Man kann sich frei bewegen und bekommt immer wieder neue Ausblicke.
Durch das Glasdach sieht man sogar den Himmel.
Alle Etagen haben eine helle Decke mit Licht.
Das macht den Raum freundlich und offen.
Räume für besondere Erlebnisse
Neben den großen Ausstellungsräumen gibt es:
- Kleine Räume für besondere Kunstwerke
- Einen "Tea Room" – dort kann man in die Welt der Sammlerin eintauchen
- Einen Veranstaltungsraum im Erdgeschoss
- Ein Kinderatelier mit Terrasse im 2. Stock
So ist das Museum nicht nur für Kunst, sondern auch für Begegnungen und Kultur.
Wo steht das Museum?
Das Museum liegt mitten in Wien:
Zwischen der Staatsoper und dem Burggarten.
Früher war dort ein wichtiges Verwaltungsgebäude.
Der Platz hat eine lange Geschichte:
- Früher war dort ein römischer Friedhof
- Dann eine Festung während der Türkenkriege
- Später Paläste und Reitschulen von Herzog Albert und Erzherzog Friedrich
Jetzt steht dort ein modernes Kunstmuseum.
Die Heidi Horten Collection ist also Teil der spannenden Geschichte Wiens.
Ein besonderes Museum in einem besonderen Haus
In nur 20 Monaten wurde aus dem alten Gebäude ein modernes Museum.
Das passt gut zur langen Tradition schöner und wichtiger Kulturorte in Wien.
So wie die prunkvolle Nationalbibliothek oder die berühmten Museen am Ring.
Jetzt gibt es mit der Heidi Horten Collection einen neuen Höhepunkt.
Das Museum zeigt nicht nur Kunst – es ist selbst ein Kunstwerk.
Und es erzählt viel über die Stadt Wien und ihre Geschichte.