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Heidi Horten Collection
4. August 2023
Sammlungsschwerpunkt: Happy Birthday, Andy Warhol
K-129

Andy Warhol

Nine Multicolored Marilyns (Reversal Series), 1979-1986

Heidi Horten Collection, Bildrecht, Wien, 2023

Andy Warhol hätte am 6. August seinen 95. Geburtstag gefeiert. Viele verbinden mit seinem Namen die Kommerzialisierung der Kunst. Die Welt scheint heute von Warhols Sujets, der Kunstmarkt von seinen Werken überflutet. Ein Blick hinter die poppige Kulisse des Warhol’schen Universums lohnt sich jedoch – sein Werk kann als Abbild des amerikanischen Zeitgeists der 1960er- bis 1980er-Jahre gesehen werden, der von dem vielseitigen Genie in der Kunst festgehalten wurde. Innerhalb der Heidi Horten Collection bilden Warhols Werke mit 55 Arbeiten einen klaren Schwerpunkt.

Warhol stammte aus ärmlichen Verhältnissen, wuchs in Pittsburgh auf und ging als junger Mann nach New York, um als Werbegrafiker zu arbeiten. Rasch stellten sich erste Erfolge ein. Ab den 1960er-Jahren begann er, künstlerisch zu arbeiten, und eignete sich motivisch zunächst die das Land überschwemmenden Werbesujets an.

Zufällig stieß der Künstler auf eine Technik, die er fortan perfektionierte: den Siebdruck. Bald ging Warhol dazu über, Bildnisse von Berühmtheiten zu produzieren. Ihn interessierten zunehmend die großen Ikonen seiner Zeit. Nach einer Serie mit Marilyn Monroe machte er Liz Taylor zu seinem Motiv. Schließlich nahm Warhol auch Bezug auf das aktuelle Zeitgeschehen – als 1963 das Attentat auf Präsident John Kennedy verübt wurde, begann er, sich intensiv mit Jackie Kennedy zu beschäftigen. Ausgehend von einer Auswahl von Pressefotos fing er in einer Reihe von Close-ups die Dramatik der Geschichte ein. Smiling Gold Jackie kommt eine besondere Bedeutung zu, da der Künstler die Kombination aus rundem Bildträger und goldenem Untergrund nur für die Porträts zweier Frauen gewählt hat – Marilyn Monroe und Jackie Kennedy. Der kunsthistorische Hintergrund war Warhol sichtlich bewusst: Diese Art der Darstellung verweist auf Madonnenbilder. So überhöht der Künstler die First Lady zur religiösen Ikone, die über den Ereignissen steht.

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