Andy Warhol
Nine Multicolored Marilyns (Reversal Series), 1979-1986
Heidi Horten Collection, Bildrecht, Wien, 2023
Warhol stammte aus ärmlichen Verhältnissen, wuchs in Pittsburgh auf und ging als junger Mann nach New York, um als Werbegrafiker zu arbeiten. Rasch stellten sich erste Erfolge ein. Ab den 1960er-Jahren begann er, künstlerisch zu arbeiten, und eignete sich motivisch zunächst die das Land überschwemmenden Werbesujets an.
Zufällig stieß der Künstler auf eine Technik, die er fortan perfektionierte: den Siebdruck. Bald ging Warhol dazu über, Bildnisse von Berühmtheiten zu produzieren. Ihn interessierten zunehmend die großen Ikonen seiner Zeit. Nach einer Serie mit Marilyn Monroe machte er Liz Taylor zu seinem Motiv. Schließlich nahm Warhol auch Bezug auf das aktuelle Zeitgeschehen – als 1963 das Attentat auf Präsident John Kennedy verübt wurde, begann er, sich intensiv mit Jackie Kennedy zu beschäftigen. Ausgehend von einer Auswahl von Pressefotos fing er in einer Reihe von Close-ups die Dramatik der Geschichte ein. Smiling Gold Jackie kommt eine besondere Bedeutung zu, da der Künstler die Kombination aus rundem Bildträger und goldenem Untergrund nur für die Porträts zweier Frauen gewählt hat – Marilyn Monroe und Jackie Kennedy. Der kunsthistorische Hintergrund war Warhol sichtlich bewusst: Diese Art der Darstellung verweist auf Madonnenbilder. So überhöht der Künstler die First Lady zur religiösen Ikone, die über den Ereignissen steht.