RENDEZ-VOUS
Picasso, Chagall, Klein und ihre Zeit
Darüber hinaus lud die Ausstellung zu einer Begegnung mit der persönlichen Lebenswelt von Heidi Horten ein, die sie um die modernistische Villa Dubeau an der Côte d’Azur gestaltet hat. Die Ausstellung spürte so auch spielerisch dem mondänen Leben der Sammlerin nach, in dem die Kunst eine besondere Position einnahm.
Einen besonderen Fokus legte die Ausstellung dabei auf das Werk Pablo Picassos, dessen Todestag sich 2023 zum 50. Mal jährt, sowie auf das Schaffen von Marc Chagall und Yves Klein, von welchen die Sammlung über größere Konvolute verfügt.
Mit Werken von Pierre Bonnard, Georges Braque, Marc Chagall, Kees van Dongen, Jean Dubuffet, Jean Fautrier, Marie Laurencin, Fernand Léger, Pablo Picasso, Camille Pissarro, Serge Poliakoff, Pierre Auguste Renoir, Paul Signac, Chaim Soutine, Niki de Saint Phalle, Henri de Toulouse-Lautrec, Maurice Utrillo, Maurice Vlaminck u.a.
Bildcredits:
- Pablo Picasso, Buste d´Homme, 1969, Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2023
- Yves Klein, RE 1 (Relief Éponge Bleu), 1958, The Estate of Yves Klein/Bildrecht Wien, 2023
- Marc Chagall, Les Amoureux, 1916, Bildrecht, Wien 2023
- Joan Miró, Constellation (Konstellation | Constellation), 1959, Successió Miró/Bildrecht, Wien 2023
- Pablo Picasso, Vase Chouette (Eulenvase | Owl Vase), 1969, Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2023
- Fernand Léger, Le port de Trouville (Der Hafen von Trouville | The Port of Trouville), 1951, Bildrecht, Wien 2023
- Pablo Picasso, Femme assise de profil dans un fauteuil bleu (Im Profil sitzende Frau in einem blauen Sessel| Woman seated in profile in a blue armchair), 1960, Succession Picasso/Bildrecht, Wien 2023
- Fernand Léger, Oiseaux devant les troncs d´arbres (Vögel vor Baumstämmen | Birds in Front of the Trunks of Trees), 1952, Bildrecht, Wien 2023
- Yves Klein, PR-1, Portrait-relief d'Arman (PR-1 (Porträt-Relief von Arman) | PR-1 (Portrait-relief of Arman)), 1965, The Estate of Yves Klein/Bildrecht Wien, 2023
- Joan Miró, Trois femmes (Drei Frauen| Three Women), 1935, Successió Miró/Bildrecht, Wien 2023
- Camille Pissarro, La Prairie de Moret (Die Wiese von Moret | The Prairie of Moret), 1901
- Marc Chagall, Les mariés au ciel (Die Brautleute im Himmel | The Married in Heaven), 1954-1956, Bildrecht, Wien 2023
- Serge Poliakoff, Compostition rouge, jaune, verte et blanche (Komposition in Rot, Gelb, Grün und Weiß | Composition in Red, Yellow, Green and White), 1953, Bildrecht, Wien 2023
- Marc Chagall, L'âne vert (Der grüne Esel | The Green Donkey), ca. 1936, Bildrecht, Wien 2023
1. Heidi Goëss-Horten, 1960er Jahre
2. Sylvie Fleury, White Gold, 2010
3. Kees van Dongen, Comedia (Montparnasse Blues), um 1925
4. August Macke, Zwei Frauen vor dem Hutladen, 1913
5. Andy Warhol, Nine Multicolored Marilyns (Reversal Series),1979-1986
6. Roy Lichtenstein, The Memory Haunts my Reverie, ca.1965
7.-11. Haute Couture Kleider von Heidi Goëss-Horten
Das Spektrum reicht vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, von glamourösen Divas, modernen Frauen der Avantgarde, kontemplativen Porträts und psychologisierenden Weiblichkeitsdarstellungen über Accessoires mit Fetischcharakter und Aktbildnissen bis hin zu feministischen Gegenpositionen. Die gezeigten Werke gehörten zum direkten Lebensumfeld der Sammlerin, zeigen ihre sehr persönliche Auswahl und spiegeln in gewisser Art und Weise Seiten ihrer starken und selbstbewussten Persönlichkeit.
Daneben präsentierte die Ausstellung Haute-Couture-Kleider von Christian Dior, Givenchy, Yves Saint Laurent, Jean Patou und Jean-Louis Scherrer, die sich Heidi Goëss-Horten exklusiv schneidern ließ. Mode wird seit dem 19. Jahrhundert als Paradigma der modernen Kultur verstanden und ist das beherrschende Modell für das Hier und Jetzt, für Zeitgeist, Gesellschaft und deren Wandel. Kleidung ist textiles Medium der Kommunikation, sie verbirgt und legt gleichermaßen frei, dient der Selbstdarstellung, ebenso wie dem Schutz und der Verhüllung des Körpers.
LOOK ist keine „Modeausstellung“, dennoch gehen Kunst und Mode auch durch das Mitwirken des Modedesigners Arthur Arbesser, eines gebürtigen Wieners, eine neue Beziehung – quasi einen inneren Dialog – ein. Der prägnante und kurze Ausstellungstitel spielt mit der Bedeutung von Aussehen, Erscheinungsbild und Modestil, versteht sich aber auch als eine direkte Aufforderung, diesen weiblichen und wahrscheinlich persönlichsten Aspekt der Heidi Horten Collection zu entdecken.
In den Videos sprechen Direktorin Agnes Husslein-Arco und die Kurator*innen Véronique Abpurg und Rolf H. Johannsen über verschiedene Aspekte der Ausstellung. Kuratiert wurde die Schau von Christiane Kuhlmann in Zusammenarbeit mit Arthur Arbesser.
Mit Werken von Friedrich von Amerling, Francis Bacon, Alexander Calder, Kees van Dongen, Jean Dubuffet, Lyonel Feininger, August Macke, Henri Matisse, Pablo Picasso, Mimmo Rotella, Niki de Saint Phalle, Andy Warhol sowie mit zeitgenössischen Positionen von Sylvie Fleury, Gelatin, Lena Henke, Birgit Jürgenssen, Michèle Pagel, Philipp Timischl u. a.
Die Ausstellung wurde von einer Kooperation mit der Modeschule Hetzendorf begleitet. Die Schüler:innen präsentierten für mehrere Wochen ihre Abschlussarbeiten im Tea Room des Museums und ließen sich darüber hinaus für den Fashion Film des Jahres 2023 von den Räumen der Heidi Horten Collection inspirieren. Dazu versetzten sie die Protagonist:innen in ein dystopisches Setting. Der gesamte Film ist hier nachzusehen.