X-Mas Series
MARUŠA SAGADIN: Blaue Lippen (Kiss-mas)
Maruša Sagadin
Blaue Lippen (Kiss-mas), 2024
Courtesy Christine König Galerie, Wien, und die Künstlerin
Foto: Simon Veres
Im Rahmen der X-mas Series lädt die Heidi Horten Collection alljährlich zeitgenössische Künstler:innen ein, eine saisonal-weihnachtliche Installation zu entwerfen. Nach Beiträgen von Manfred Erjautz (2022) und Tillman Kaiser (2023) präsentiert das Museum zum diesjährigen Weihnachtsfest Blaue Lippen (Kiss-mas) von Maruša Sagadin: eine Skulptur, die als überdimensionierter zwetschkenförmiger Christbaumschmuck in Erscheinung tritt. Ums Schmücken, auch des menschlichen Körpers, geht es im weitesten Sinne. Betrachtet man die Form, lässt sie sich auch als Lippenpaar erkennen, das – wie der Titel wiedergibt – blau gefärbt ist.
27. November 2024 bis 2. Februar 2025
Die blauen Lippen können als Hinweis auf die Nebenwirkung winterlicher Temperaturen oder für menschliche Kühle stehen oder – als technoid–futuristischer Make-up-Look – als Statement für das Durchbrechen normativer Schönheitsideale. Mit dem Potenzial der Sprache führt Sagadin einen weiteren Twist herbei, der „X-mas“ kurzerhand zu „Kiss-mas“ werden lässt. Die Lippen erscheinen als Verweis auf die Kulturpraxis des Küssens, somit als Ausdruck amikaler oder amouröser Verbundenheit, der zwischenmenschliche Nähe in den Fokus rückt.
AUSSTELLUNG
Experiment Expressionismus
Ernst Ludwig Kirchner, Weiblicher Akt im Badezauber, 1912 © Heidi Horten Collection
Alexej von Jawlensky, Er und Sie, 1912 © Heidi Horten Collection
Max Pechstein, Die gelbe Maske II., 1910 © Bildrecht, Wien, 2024
Egon Schiele, Damenbildnis (Wally Neuzil), 1912 © Heidi Horten Collection
Experiment Expressionismus - Schiele meets Nosferatu ist eine umfassende, genreübergreifende Ausstellung zum Expressionismus.
Ausgangspunkt der von Roland Fischer-Briand und Rolf Johannsen kuratierten Schaubilden Gemälde aus dem Bestand der Heidi Horten Collection, insbesondere des deutschen Expressionismus, unter anderem von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Max Pechstein. Diese Positionen werden in Kontext mit Werken des österreichischen Expressionismus von Herbert Boeckl, Helene Funke, Oskar Kokoschka, Max Oppenheimer, Egon Schiele, Helene von Taussig und anderen gesetzt.
11. April bis 31. August 2025
Neben den klassischen Bildkünsten, Malerei und Skulptur, bildet der Stummfilm – das neue, wenn nicht Leitmedium der Zeit einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt, der anhand von Plakaten, Filmstills und Ausschnitten aus Klassikern wie Das Cabinet des Dr. Caligari oder Nosferatu – eine Symphonie des Grauens aber auch dem breiten Publikum weniger bekannten Filmen wie Genuine oder Der müde Tod in der Ausstellung veranschaulicht wird.
An ausgewählten Abenden sollen im Atrium der Heidi Horten Collection erstmals Stummfilme in Langfassung mit Musikbegleitung gezeigt werden.