Zu den frühen Arbeiten Andy Warhols in der Heidi Horten Collection zählen auch einige Bilder aus der Serie Flowers. Am Beginn des Sommers 1964 entschied sich Warhol, seinen Galeristen zu wechseln. Zwar wusste er, dass er erst ab September bei Leo Castelli unter Vertrag stehen würde, er beschloss aber dann, bereits zu jener Zeit, seinen Vertrag mit der Stable Gallery aufzukündigen. So hatte er die Sommermonate über Zeit, um an einigen Projekten zu arbeiten. Zugleich musste er sich aber überlegen, was er in seiner ersten Präsentation bei Castelli zeigen würde. Es ist also naheliegend anzunehmen, dass Warhol sich deshalb dazu entschied, an den ersten Blumenbildern zu arbeiten. Wie auch zuvor bei anderen Serien, beschloss Warhol, die Flowers für diese Ausstellung bei seinem neuen Galeristen in unterschiedlichen Größen anzufertigen (82, 48 und 28 Inches), denn immerhin sollte es eine reine Flower Show werden. Am Ende beschäftigt sich Warhol über Monate, bis weit ins Jahr 1965 hinein, fast ausschließlich mit den Blumen, auf die er in einer Ausgabe der Zeitschrift Modern Photography vom Juni 1964 gestoßen war. Noch während der Laufzeit der Ausstellung bei Castelli begann er, über weitere Varianten und Abwandlungen der Flowers nachzudenken und mit unterschiedlichen Belichtungszeiten und Kontrasten zu experimentieren. Erneut offenbarte sich der unheimliche Variationsreichtum, den die Technik des Siebdrucks ermöglichte. Warhol gelang es, sein technisches Wissen über diese Herstellungsmethode weiter auszubauen, und er führte diese schließlich zur absoluten Perfektion.