„Es sind meistens die kleinen Blumengärten, in denen ich malte. Ich habe sie so gern, diese hell und freudig leuchtenden Farben. Es sind so stille, schöne Stunden, wenn man an einem friedlichen Sommertage zwischen duftenden und blühenden Blumen geht oder dasitzt. Von dieser Schönheit möchte ich so gern, dass meine Bilder etwas geben“. Die tiefe Liebe zu Blumen begleitet Emil Nolde von Kindesbeinen an ein ganzes Leben lang.

Überall wo er sich niederlässt, legt Nolde Gärten an. Er stellt Blumen auf Fensterbänke, Stufen und Tische, auch benachbarte Gärten inspirieren ihn. „Anna Wieds Garten“ wirkt wie ein gemalter Schnappschuss. Nahsichtig und ausschnitthaft strahlt uns ein schillerndes Blütenmeer entgegen. Noldes Markenzeichen sind intensive, unvermischte Farben, denen man ansieht, dass sie spontan und in großzügigen Gesten aufgetragen wurden. Dank solcher „Farbenstürme“ macht der Name Emil Nolde auch in der jungen Kunstwelt die Runde. 1906 laden ihn die Brücke-Maler unter Karl Schmidt Rottluff ein, Mitglied der Expressionistengruppe zu werden. Heute gilt Nolde als einer der führenden Künstler des deutschen Expressionismus.